Woher bekommen wir die Fischernetze?

Wir upcyceln alte Fischernetze zu neuen Produkten wir unsere “Bracenet”-Armbänder. Doch woher haben wir all diese Fischernetze? Und was hat es damit auf sich, wenn wir von “geborgenen Geisternetzen”, “ausgedienten Fischernetzen” oder “ehemaligen Fischernetzen” sprechen? Kommt ein “North Sea Bracenet” wirklich aus der Nordsee? Können wir die Herkunft all unserer Netze zurückverfolgen?

Wir verwandeln alte Fischernetze in neue Produkte wie unsere Bracenets. Genauer gesagt, wir upcyceln die Netze per Hand – das heißt, wir verwenden sie in ihrer originalen Form, ohne sie einzuschmelzen oder mit neuen Materialien zu verbinden.  Stattdessen schneiden wir die Netze lediglich in einzelne Stränge, versiegeln die Schnittkanten und verkleben die Enden (je nach Modell) mit unseren Verschlüssen. Dein Armband besteht also aus einem echten Stück Fischernetz, inklusive seiner Knoten und Farben.

Doch woher haben wir all die Fischernetze? Was hat es damit auf sich, wenn wir von “geborgenen Geisternetzen”, “ausgedienten Fischernetzen” oder “ehemaligen Fischernetzen” sprechen? Kommt ein “North Sea Bracenet” wirklich aus der Nordsee? Das alles erfährst du hier!

Woher bekommen wir die Fischernetze für unsere Produkte?

Wir müssen zunächst zwei Kategorien von Netzen unterscheiden. Das sind erstens Geisternetze, die unsere Partnerorganisationen aus den Meeren bergen. Diese bezeichnen wir als “geborgene Geisternetze”. Zweitens erhalten wir aussortierte, alte Netze von Fischereien – diese nennen wir “ausgediente Fischernetze”. 

Beide Arten sind essentiell für unsere Mission, die Meere von Geisternetzen zu befreien: Mit der ersten Kategorie machen wir bestehende Geisternetze unschädlich und mit der zweiten sorgen wir dafür, dass diese Netze gar nicht erst zu Geisternetzen werden. Mehr über die Gefahr der Geisternetze erfährst du hier.

Geborgene Geisternetze

Geisternetze sind ein weltweites Problem. Jedes Jahr vermüllen bis zu 1 Million Tonnen mehr dieser Netze unsere Ozeane. Durch Meeresströmungen und Gezeiten treiben sie um die ganze Welt, enden in riesigen Müllstrudeln, verheddern sich an Wracks und Riffen und werden an Strände gespült. Das erfordert eine globale Lösung – und darum sind unsere Partnerorganisationen Healthy Seas und Ghost Diving mit ihren ehrenamtlichen, speziell geschulten Tauchteams rund um die Welt aktiv. Das sind übrigens die beiden Organisationen, an die wir bisher am meisten gespendet haben.

Ihre einzelnen Teams fahren regelmäßig mit eigenen oder gemieteten Booten auf See, um Geisternetze direkt aus dem Wasser zu bergen. Durch vorherige Tauchgänge oder anderweitig gemeldete Sichtungen wissen sie, wo sich in ihrer Umgebung Netze am Meeresboden verfangen haben. Dann beginnt ihre gefährliche Mission: Sie tauchen in voller Montur bis zu 50 Meter tief hinab, schneiden die Netze in häufig schlechter Sicht frei und heben sie mit sogenannten “Lifting Bags” an die Oberfläche. Von dort bringen sie die Netze ins Boot und schließlich an Land. 

Als nächstes werden die Netze nach Material sortiert sowie von Bojen und Metallteilen befreit. Alle Netze, die sich aufgrund ihres Zustands, ihres Materials und ihrer Dicke für unsere Upcycling-Produkte eignen, nehmen wir schließlich bei BRACENET entgegen. Die übrigen Netze werden in den Recyclingkreislauf zurückgeführt. 

Neben Healthy Seas und Ghost Diving arbeiten wir auch mit vielen anderen Organisationen zusammen, von denen wir Geisternetze ihrer Bergungsmissionen erhalten. Diese verarbeiten wir dann zu Sondereditionen, mit denen wir gemeinsam Spenden für ihre wichtige Arbeit sammeln. Zum Beispiel birgt Sea Shepherd Deutschland Geisternetze vor unserer Haustür aus der Ostsee, das Ocean Voyages Institute birgt Geisternetze direkt aus dem Great Pacific Garbage Patch und Bye Bye Plastic Sylt sammelt angespülte Netze direkt von den Stränden unserer nördlichsten Insel auf. 

Ausgediente Fischernetze

Um die Meere langfristig von Geisternetzen zu befreien, ist ihre Bergung unerlässlich – aber nicht genug. Parallel müssen wir an der Prävention arbeiten. Darum setzen wir auch auf die Zusammenarbeit mit Fischereien und nehmen ihre ausgedienten Fischernetze entgegen oder sammeln sie an Häfen auf, damit sie niemals erst zu Geisternetzen werden, die unkontrolliert durchs Wasser treiben. Durch unseren Upcycling-Prozess verhindern wir außerdem, dass diese Netze alternativ auf Mülldeponien landen und verbrannt werden.

Aber warum sollte es überhaupt vorkommen, dass ausgediente Fischernetze ansonsten als Abfall im Meer oder auf Mülldeponien landen? Das liegt daran, dass das Recycling von Fischernetzen aufgrund ihrer Größe und vieler Regularien häufig sehr aufwändig und teuer ist – und eine nicht fachgerechte Entsorgung entsprechend weitaus günstiger. Wir füllen eine wichtige Lücke in diesem System: Indem wir den Fischereien die Netze nicht nur abnehmen, sondern teilweise sogar abkaufen, bieten wir ihnen einen Anreiz, ihre ausgedienten Netze aufzubewahren und ohne zusätzliche Kosten über uns wiederzuverwerten. 

Ein weiterer spannender Ansatz: Enaleia, die erste Schule für nachhaltige Fischerei in Griechenland, hat gemeinsam mit Healthy Seas eine Sammelstelle für ihre ausgedienten Fischernetze eingerichtet. 

Können wir die Herkunft unserer Netze zurückverfolgen?

Wir versuchen bei unseren Produkten immer auch die genaue Herkunft ihrer Netze zu kommunizieren. Das gelingt dann, wenn wir geborgene Geisternetze oder ausgediente Fischernetze direkt von einer Organisation oder Fischerei erhalten haben. 

Bei unserer Kooperation mit Sea Shepherd Deutschland im Rahmen ihrer Ostsee-Kampagne 2023 konnten wir die Netze zum Beispiel exakt zuordnen: “Geisternetz 2023 von Sea Shepherd Deutschland bei Travemünde aus der Ostsee geborgen”. Ein weiteres Beispiel betrifft eine irische Fischerei, die viele Jahre lang alte Fischernetze aus ihrer Umgebung angenommen und aufbewahrt hat – bis sie über uns endlich einen Weg gefunden hat, den Netze ohne hohe Entsorgungskosten ein weiteres Leben zu verleihen. Beim daraus entstandenen Bantry Bay Bracenet schreiben wir: “[Es] besteht aus alten Fischernetzen einer Fischerei in der irischen Bantry Bay am Atlantik”.

Bei unserer Zusammenarbeit mit Healthy Seas und Ghost Diving können wir leider nicht immer solche spezifischen Angaben geben. Das liegt daran, dass sie zusammen mit weiteren Partnerorganisationen ebenfalls ausgediente Ausrüstung von Fischereien annehmen. Im weiteren Verfahren werden die Netze gesammelt verarbeitet, daher können wir keine differenzierten Aussagen mehr über die Herkünfte der Netze treffen. Daher sprechen wir hier in der Regel von “ehemaligen Fischernetzen”, um sowohl geborgene Geisternetze als auch ausgediente Fischernetze zu bezeichnen. 

Wie kommt es dann, dass sich all unsere Produktnamen auf eine bestimmte Meeresregion beziehen?

Wir wählen die Namen unserer Bracenets passend zur Meeresregion, an die sie uns erinnern. Das kann mit ihrer Farbe oder auch mit der Herkunft der Netze zu tun haben, heißt aber nicht in jedem Fall, dass die Netze daher kommen. Ein Name wie “North Sea Bracenet” weist also nicht zwangsläufig darauf hin, dass das Netz für dieses Armband aus der Nordsee stammt.

Es könnte zum Beispiel vorkommen, dass wir ein Netz nach der Meeresregion benennen, aus der unsere Partnerorganisationen es das erste Mal geborgen haben. Wenn wir zukünftig ein gleichfarbiges Netz aus einer anderen Meeresregion erhalten, dann behält es trotzdem seinen ursprünglichen Namen. Wenn dich die genaue Herkunft des Netzes eines unserer Produkte interessiert, dann wirf einen Blick in die Produktbeschreibung. Dort geben wir immer so genau wie möglich an, woher das Netz kommt und sprechen je nachdem von “geborgenen Geisternetzen”, “ausgedienten Fischernetzen” oder “ehemaligen Fischernetzen”.

Kann ich euch auch ehemalige Fischernetze zusenden? 

Du hast ein Geisternetz beim Tauchen oder am Strand gefunden? Du arbeitest bei einer Fischerei und ihr wisst nicht, was ihr mit euren ausgedienten Netzen machen sollt? Dann melde dich bei uns! Denn jedes alte Fischernetz, das wir für immer unschädlich machen, ist ein Gewinn für die Meere – und noch besser ist es, wenn wir ihm ein neues Leben als Statement für den Schutz der Meere und Meerestiere verleihen können.

Schicke uns über dieses Formular ein paar Details über das jeweilige Netz zu. Wir prüfen die Informationen und setzen uns dann mit dir in Verbindung, um zu besprechen, wie wir weiter vorgehen. Danke für deinen Einsatz für die Meere! 

Hast du noch Fragen?

Fassen wir zusammen: Wir bekommen die ehemaligen Fischernetze für unsere Produkte aus vielen verschiedenen Quellen. Dabei handelt es sich sowohl um geborgene Geisternetze als auch ausgediente Fischernetze: Geborgene Geisternetze erhalten wir von unseren Partner*innen wie Healthy Seas, Ghost Diving und Sea Shepherd, die diese Netze mit ihren Tauchteams direkt aus den Meeren holen; ausgediente Fischernetze erhalten wir direkt von Fischereien, damit sie niemals erst zu Geisternetzen werden können. Die genaue Herkunft eines bestimmten Netzes findest du in der jeweiligen Produktbeschreibung.

Hast noch weitere Fragen? Dann melde dich gern bei uns über [email protected]

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