Jährlich landen bis zu 1 Million Tonnen mehr Geisternetze in den Meeren. Gemeinsam mit unseren Partnern Healthy Seas und Ghost Diving bergen wir so viele Netze, wie wir können – doch um die Meere langfristig von ihnen zu befreien, braucht es präventive Lösungen. Wir arbeiten bereits mit Fischereien zusammen, um ausgediente End-of-Life-Netze direkt von ihnen abzufangen, bevor sie überhaupt im Meer landen. Außerdem stehen wir im Austausch mit der Politik, NGOs und der Wissenschaft, um weitere Lösungen zu entwickeln. Jetzt haben wir den nächsten Schritt getan: Wir sind der Global Ghost Gear Initiative (GGGI) beigetreten, einer Vereinigung, die das Problem der Geisternetze ganzheitlich angeht. Wir freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit und stellen euch jetzt schon mal vor, was die GGGI genau macht.
Was ist die Global Ghost Gear Initiative?
Die GGGI wurde 2015 gegründet, um über die üblichen Grenzen hinweg zur Bekämpfung von verlorener oder absichtlich versenkter Fischereiausrüstung, hauptsächlich Geisternetzen, zusammenzuarbeiten. Mit der GGGI kommen Fischereien und andere Unternehmen, Forschung, zwischenstaatliche Organisationen und Nichtregierungsorganisation zusammen, um voneinander zu lernen und gemeinsam mehr zu erreichen. Zusammen arbeiten sie mit vereinten Kräften daran, die Gesundheit der Meeresökosysteme zu verbessern.
Womit beschäftigt sich die Global Ghost Gear Initiative?
Die GGGI verfolgt maßgeblich drei Ziele, die alle miteinander verbunden sind: die Gesundheit der Meeresökosysteme zu verbessern, Meerestiere vor Schaden zu schützen sowie die Gesundheit und Lebensgrundlage von Menschen zu sichern. Um diese Ziele zu erreichen, arbeitet die GGGI in drei Arbeitsgruppen. Hier sind Mitglieder aus aller Welt vertreten, sodass es gelingt, Probleme aus vielen Blickwinkeln zu betrachten und vielfältige Ideen zu entwickeln. Die Gruppen beschäftigen sich mit den folgenden Themen:
Beweismaterial über Geisternetze sammeln
Diese Arbeitsgruppe dokumentiert Daten über Geisternetze auf der ganzen Welt. Dadurch geht sie ihren Ursachen, Vorkommen und Auswirkungen auf den Grund und kann identifizieren, welche Regionen für die Arbeit der GGGI priorisiert werden sollen, da sie besonders von dem Problem betroffen sind.
Erfolgsmodelle definieren und Richtlinien optimieren
Diese Gruppe entwickelt Maßnahmen für den Umgang mit Fischereiausrüstung, um dafür zu sorgen, dass Geisternetze gar nicht erst in den Meeren landen. Mit diesen konkreten Vorschlägen kann die GGGI mit Regierungen und Wirtschaft weltweit präventive Richtlinien erarbeiten.
Lösungen katalysieren und replizieren
Diese Gruppe erarbeitet, welche Lösungen im Kampf gegen Geisternetze funktionieren und verbreitet sie weltweit. Sie konzentriert sich insbesondere auf skalierbare Lösungen, die für die anderen Arbeitsgruppen weitere Daten liefern und über Best Practices informieren können.
Wer sind die Mitglieder der Global Ghost Gear Initiative?
Mit 149 Mitgliedern bringt die GGGI eine Vielfalt von Blickwinkeln an einen Tisch. Ob private Organisationen wie Fischerei- und Supermarktketten oder nachhaltige Unternehmen wie wir selbst, akademische Institutionen, NGOs wie unsere Partner Healthy Seas und Ghost Diving, sowie 20 Regierungen – alle tragen dazu bei, unsere Meere von Geisternetzen zu befreien. Dabei nehmen alle individuelle Rollen ein. Zum Beispiel können Daten aus der Wissenschaft NGOs helfen, Empfehlungen für Richtlinien zu formulieren, die anschließend von Regierungen vorgeschrieben und von Fischereien umgesetzt werden.
Warum sind wir Teil der Global Ghost Gear Initiative geworden?
Bracenet ist aus der Mission entstanden, die Meere zu retten. Indem wir Geisternetze bergen und zu neuen Produkten verarbeiten, leisten wir einen wichtigen Beitrag zu diesem Ziel. Doch nur, wenn alle an einem Strang ziehen, können wir weitreichende Veränderungen erzielen und auch Präventivmaßnahmen durchsetzen. Deshalb sind wir jetzt der GGGI beigetreten: um in einem globalen Netzwerk mitzuwirken und mit Partnern auf der ganzen Welt gegen Geisternetze vorzugehen. Die GGGI vereint Wirtschaft, Wissenschaft, NGOs und Politik – und bietet damit ein einzigartiges Forum, durch globale Zusammenarbeit die Meere zu retten.
Woran arbeitet die Global Ghost Gear Initiative aktuell?
Die Arbeitsgruppen der GGGI arbeiten weltweit an mehreren Projekten, sowohl auf lokaler als auch globaler Ebene. Zum Beispiel hat die GGGI Leitfäden erstellt, um Organisationen, die sich mit Ghost Gear beschäftigen wollen, zu beraten. Außerdem wird im Moment eine neue Technologie getestet, die die Verfolgung von Fischernetzen ermöglicht. Damit können Fischereien ihre Netze wiederfinden – und gleichzeitig können Geisternetze ihnen zugeordnet werden. Das würde ermöglichen, Strafen für die unrechtmäßige Entsorgung von Netzen zu verhängen. Da legale Entsorgungswege derzeit fast so teuer wie Bußgelder für illegale Entsorgung sind und daher nicht besonders attraktiv, formuliert die GGGI Empfehlungen, wie die Entsorgung von Fischereiausrüstung optimiert und leichter zugänglich werden kann. Wir haben in diesem Gebiet Erfahrung, da wir bereits aktiv mit Fischereien zusammenarbeiten, und freuen uns, unser Wissen mit der GGGI zu teilen.
Mehr Informationen über die Global Ghost Gear Initiative
Zusammenfassend haben wir nur noch eins zu sagen: Wir sind gespannt auf die Zusammenarbeit mit der GGGI und allen ihren Mitgliedern und sind stolz, in diesem globalen Netzwerk zum Schutz der Meere beizutragen.
Wenn du mehr über die GGGI und ihre Arbeit erfahren möchtest, findest du auf ihrer Website Informationen zu allen laufenden und abgeschlossenen Projekten. In unserem Blog findest du außerdem 5 Dinge, die du über Geisternetze wissen solltest.