Es ist Plastic Free July! Doch du weißt noch nicht genau, wie du deinen Plastikverbrauch (weiter) reduzieren sollst? Wir helfen dir dabei und geben dir 31 Tipps an die Hand, Plastik den Kampf anzusagen und gleichzeitig ein positives Mindset zu entwickeln. Let’s sea!
Warum Plastic Free July?
Aktuell geht man davon aus, dass bis 2050 die Menge des Plastikmülls in unseren Ozeanen die Masse aller Fische der Weltmeere übertreffen wird. Je weniger Plastikverpackungen und Materialien wir also im Alltag verwenden, desto weniger Kunststoff landet in unseren Meeren.
Alles begann 2011 im australischen Perth, wo Rebecca Prince-Ruiz eine Facebook-Aktion mit zunächst etwa 40 Supporter*innen gründete. In neun Jahren hat ihre Bewegung nun um die 177 Länder erreicht. Mehr als 200 Millionen Menschen haben 2019 am Plastic Free July teilgenommen.
Im Rahmen der Challenge kann jede*r am Plastic Free July teilnehmen. Offiziell ist der Start, wie der Name schon sagt, im Juli. Du kannst aber natürlich jederzeit für dich selber eine solche Challenge starten. Offiziell anmelden kannst du dich über die Homepage Plastic Free July oder du machst einfach so mit. Ziel der Challenge ist es, möglichst viel Plastik im Juli (und dann hoffentlich auch im Anschluss) zu sparen.
Vielleicht hast du schon ganz lange den Vorsatz, plastikfreier zu leben, aber du wusstest bisher nicht, wo du am besten ansetzt? Super, dann geben dir die folgenden Tipps bestimmt Inspiration. Wichtig: Es geht nicht darum, alles auf einmal perfekt umzusetzen und alles sofort neu zu kaufen! Such dir doch einfach ein paar Tipps aus, die du gut und mit Spaß umsetzen kannst. Step by step. ☺️
Essen und Trinken
- Tschüss Plastikfolie: Bienenwachstücher ersetzen Folie und Brotpapier und sehen super dabei aus. So kannst du Lebensmittel lange und umweltbewusst frisch halten. Übrigens gibt es ganz bald schicke Bracenet-Bienenwachstücher gemeinsam mit gaia.
- Einmal nachhaltig zum Mitnehmen für die Mittagspause, bitte! Nehme das nächste Mal einfach deine eigene wiederverwendbare Dose mit und lass dir das Essen dort hineinfüllen. Unsere Erfahrung zeigt, dass das immer problemlos möglich ist. (Aktuell kann es allerdings sein, dass die Hygienevorschriften etwas anderes vorsehen)
- Abwarten und Tee trinken? Leider ist Tee trinken nicht immer plastikfrei. Tatsächlich versteckt sich in vielen Teebeuteln ein hitzeresistenter Kunststoff namens Polypropylen. So gelangen aus diesen Teebeuteln große Mengen Mikroplastik direkt in dein Tee-Getränk. Also aufgepasst beim Teekauf, kaufe entweder losen Tee oder achte beim Kauf auf vollständig abbaubare Beutel.
- Kaffeekapseln aus Aluminium oder Plastik? Das muss nicht sein, denn das verursacht nicht nur jede Menge Müll, sondern ist auch ungesund für deinen Körper. Eine hervorragende Möglichkeit, um Geldbeutel, Körper und Umwelt trotz Kapselkaffeemaschine zu schonen, sind wiederverwendbare Kaffeekapseln, zum Beispiel aus Edelstahl.
- Serviere deinen Drink nachhaltig! Nochmal schnell zur Tankstelle und Eiswürfel in Plastik verpackt kaufen? Probier es doch mal mit selbst hergestellten Eiswürfeln aus einer Edelstahlform. Praktisch, günstiger und du kannst deinen Drink eiskalt genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
- Pflanze deine eigenen Kräuter an: egal ob im Topf auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder im eigenen Garten. Der eigene Kräutergarten spart jede Menge Plastik und bringt viel Freude, denn man kann beim Wachsen zuschauen.
- Ein wirklich einfacher Tipp, um Gemüse und Obst plastikfrei einzukaufen, ist einfach deine eigenen wiederverwendbaren Tüten dafür mitzunehmen. Du hast noch keine passenden? Dann bleib gespannt, denn wir sind gerade dabei ein Bracenet-Einkaufsnetz zu fertigen.
Weniger Plastik im Badezimmer
- Statt zu Shampoo in Plastikverpackungen zu greifen, probiere doch mal festes Shampoo. Das kannst du mittlerweile fast überall ohne (Plastik-)Verpackung kaufen. Unser Tipp: Gewöhne deine Haare erst mal an festes Haarshampoo, bevor du es direkt mit fester Haarseife probierst.
- Ein Gegenstand, der ganz leicht zu ersetzen ist und den du vermutlich jeden Tag nutzt, ist deine Haarbürste. Haarbürsten aus Naturmaterialien sind nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch für Haar und Kopfhaut als Plastikbürsten.
- Mikroplastik und flüssiges Plastik: Du hast vielleicht schonmal davon gehört, dass Mikroplastik in einigen Pflegeprodukten vorkommt. Ein weiteres Problem ist flüssiges Plastik, welches von einigen Herstellern zugeführt wird. Die App CodeCheck verrät dir sofort, ob sich Plastik in deinen Produkten versteckt.
- Sage Tschüss zu Abschminktüchern in Plastikverpackung! Waschbare Abschminkpads sind die Lösung. Einmal kaufen oder selber nähen/ upcyclen und dein Leben lang verwenden. Wenn das nicht nachhaltig ist?
- Dass du deine Plastik-Zahnbürste mit einer Bambus-Zahnbürste austauschen kannst, hast du bestimmt schon mal gehört. Aber wie sieht es mit der Zahnpasta aus? Mittlerweile gibt es da echt viele Alternativen. Greife das nächste mal doch zu Zahnputz-Tabletten, Zahnpulver oder Zahnpasta im Glas. Die nachhaltigen Alternativen halten meist auch länger als die Zahnpasta aus der Plastik-Tube.
- Byebye Körperbehaarung: Herkömmliche Rasierer bestehen zum Großteil aus Plastik und landen schnell im Müll. Probier doch bei deiner nächsten Rasur einen Rasierhobel zu benutzen. Noch dazu ein Stück plastikfreie Rasier-Seife und man verursacht praktisch keinen Müll.
- Ein weiteres wichtiges Thema, über das viel zu wenig gesprochen wird: Periodenprodukte! Tampons, Binden und Slipeinlagen sind Wegwerfprodukte, die riesige Müllmengen verursachen. Die Menstruationstasse ist eine nachhaltige und gesündere Alternative zu Binden und Tampons.
Mindset
- Werde aktiv und werde laut! Es gibt so vieles, was man tun kann. Unterzeichne Petitionen, nimm an Demos teil, melde dich für einen Beach oder City Cleanup an. Du wirst merken, es fühlt sich gut an, ein aktiver Teil der Veränderung zu sein.
- Zusammen erreicht man nicht nur einen größeren Impact, zusammen macht es auch gleich viel mehr Spaß! Sprich mit deinem Freundeskreis. Wer hat Lust, die Plastic Free July Challenge mit dir gemeinsam zu machen?
- Nimmst du dir manchmal zu viel vor und möchtest am liebsten alles auf einmal umsetzen? Relax! Es ist ganz normal, dass man sich manchmal überwältigt und machtlos fühlt. Dann ist es wichtig, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass jeder noch so kleine Schritt zählt und dass es ein Prozess ist. Warum das so wichtig ist, beschreiben wir dir hier nochmal ausführlicher.
- Verschaffe dir einen genauen Überblick über den Müll, den du täglich produzierst. Oftmals wissen wir gar nicht genau, für wie viele Tüten Müll wir eigentlich pro Woche oder pro Monat verantwortlich sind. Versuche deinen Müll genau zu analysieren. Woher kommt der meiste Müll? Wo kannst du am besten ansetzen, um ihn zu reduzieren?
- Hast du dich schon mal richtig geärgert, wenn du etwas gekauft hast, was in ganz viel unnötigem Plastik verpackt war? Sprich darüber! Viele Unternehmen sind bereit, etwas zu verändern und nehmen sich das Feedback der Kund*innen zu Herzen. Lade dir die App ReplacePlastic herunter. Mit dieser App scannst du die Barcodes von Produkten, um den Herstellern automatisch mitzuteilen, dass du dir dafür Verpackungen ohne Plastik wünschst.
- Brauchst du das wirklich? Und wenn ja, musst du dir das wirklich neu kaufen? Um unnötigen Konsum zu vermeiden, kannst du dir angewöhnen, deine Kaufentscheidungen vorab zu hinterfragen und Spontankäufe reduzieren. Vielleicht kannst du dir das Produkt auch bei Freunden oder Familie leihen. Sharing is caring!
Kleiderschrank
- Mittlerweile gibt es viele tolle Mode-Labels, die fair und nachhaltig produzieren und oft auch ohne Plastikverpackung versenden. Du möchtest aber trotzdem nicht auf andere Fashion-Items verzichten? Dann schau doch mal, ob du diese Second Hand findest. Über Kleiderkreisel oder Ebay Kleinanzeigen findet sich immer angesagte Mode. Das spart neue Ressourcen und Verpackungen.
- Nicht nur die Verpackung kann bei Mode aus Plastik bestehen, sondern auch die Zusammensetzung der Kleidung an sich. Ein Großteil unserer Hosen, T-Shirts, Hemden und Pullis ist aus Kunststoff-Fasern wie Polyester, Nylon oder Polyacryl gemacht. Bei jedem Waschgang werden dann winzig kleine Plastikpartikelchen – Mikroplastik genannt – in unser Abwasser gespült. Unser Tipp: Kunstfasern vermeiden!
Informiere dich
- Bio-Plastik ist keine Lösung: Dieser Begriff ist weder genau definiert noch geschützt. Häufig wird so Plastik aus Maisstärke oder einem anderen natürlichen Rohstoff genannt. Nach der Nutzung landen Biokunststoffe meist im Restmüll. Im Bioabfall werden sie wieder aussortiert, da sie zu lange für die Verrottung im Kompostwerk brauchen. In seiner Ökobilanz ist Bio-Plastik somit nicht besser als herkömmliches Plastik und stellt keine umweltfreundlichere Alternative dar. Also: Bio-Plastik bleibt Plastik. Auch der BUND empfiehlt, weiterhin so weit wie möglich auf Plastik zu verzichten, egal ob Bio oder nicht. Dort, wo sich Plastik schwer vermeiden lässt, ist die aktuell sinnvollste Variante Recycling-Kunststoff.
- Schwarzes Plastik besser vermeiden: Duschgels, edle Kosmetika, aber auch Schalen für Fleisch oder Gemüse: All diese Produkte werden zunehmend in schwarzen Kunststoffen angeboten. Die Sortierung der verschiedenen Kunststoffe funktioniert bei schwarzen oder tief-dunkelblauen Verpackungen leider nicht. Diese werden von den Sensoren nicht erkannt und gelangen deshalb nicht ins Recycling, sondern werden als Sortierrest verbrannt.
- Nutze Social Media, um dich zu informieren. Auf Youtube und auf Instagram gibt es viele Influencer (oder auch Sinnfluencer, Ecofluencer, Greenfluencer), die dich über nachhaltige Themen kritisch informieren und mit Tipps versorgen.
Sonstiges
- Wusstest du, dass der Reifenabrieb (hauptsächlich) durch Autos als einer der Hauptverursacher von Mikroplastik gilt? Also, das Auto öfter mal stehen lassen und mit umweltfreundlicheren Alternativen die Welt entdecken.
- Ideenlos bei Geschenken? Wünsche dir oder verschenke doch das nächste Mal eine Spende für eine Umweltorganisation. Bei Ghost Diving oder Healthy Seas unterstützt du dann zum Beispiel direkt den Meeresschutz und die Prävention sowie die Bergung von Geisternetzen. Das ist sinnvoll, plastikfrei und macht Freude!
- Plastikschnuller für dein Baby war gestern. Zum Glück gibt es auch welche aus gift- und allergiefreiem Naturkautschuk!
- Bitte keine Werbung: Werbung im Briefkasten verursacht jährlich mehrere tausend Tonnen Papier- und Plastikmüll. Ein kleiner Aufkleber an deinen Briefkasten hat also eine große Wirkung. Die neuesten Angebote im Supermarkt kannst du dann einfach online nachlesen.
- Schon wieder Werbegeschenke aus Plastik auf einer Messe geschenkt bekommen? Einfach mal dankend ablehnen und darauf hinweisen, dass du dir umweltfreundliche Alternativen wünschst. 🙂
- Ob Spülmittel, Waschmittel, Putzmittel oder Deo: Das World Wide Web ist voll mit DIY-Anleitungen für plastikfreie Alternativen. Also schnapp dir deine Freunde und macht euer Produkt einfach selber. So macht das Saubermachen danach gleich viel mehr Spaß!
Das waren 31 Tipps für deinen Plastic Free July! Super viele Alternativen gibt es übrigens bei Naturalou ein plastikfreier Online Shop. Wir sind gespannt, was wir alle gemeinsam erreichen können. Dein Bracenet eignet sich übrigens ideal als täglicher Reminder direkt ums Handgelenk für plastikfreie Entscheidungen.
Du hast Feedback, Fragen oder weitere spannende Tipps? Immer her damit!