Ghost Diving und das Tauchen nach Geisternetzen
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Die Welt kann sich von Ghost Diving etwas abgucken: Die freiwilligen Taucherinnen und Taucher nutzen ihre Fähigkeiten, ihre Erfahrung und ihr Wissen, um den Meeren etwas zurückzugeben. Genauer gesagt, sie nehmen etwas zurück, was wir Menschen in den Ozeanen zurückgelassen haben: alte Fischereiausrüstung, die im Wasser (ihr Unwesen) treibt. Lass uns mehr über ihre lebenswichtige Arbeit lernen!
Wir stellen unsere Partner vor: Teil 2
Wir produzieren in Handarbeit. Und zwar von Anfang an, denn schon die Geisternetze für unsere Produkte werden per Hand (und Flosse) geborgen. Die freiwilligen, erfahrenen, technischen Taucher*innen von Ghost Diving bergen Geisternetze aus bis zu 50 Metern Tiefe und retten dabei unzählige Meerestiere.
Ghost Diving und all ihre Taucher*innen leisten einen unglaublich tollen und wertvollen Beitrag, die Meere vom Spuk der Netze zu befreien. Mit ihrem Einsatz ermöglichen sie uns, unsere Produkte herzustellen, und uns allen, gemeinsam die Meere zu retten. Im Gegenzug unterstützen auch wir die “Ghost Diver”, stehen im engen Austausch und verbreiten die Botschaft über unsere gemeinsame Mission. Deshalb wollen wir dir hier das Engagement von Ghost Diving genauer vorstellen!
Die Arbeit von Ghost Diving
Was ist ihre Mission?
Die Welt kann sich von Ghost Diving etwas abgucken: Die freiwilligen Taucher*innen nutzen ihre Fähigkeiten, ihre Erfahrung und ihr Wissen, um den Meeren etwas zurückzugeben. Genauer gesagt, sie nehmen etwas zurück, was wir Menschen in den Ozeanen zurückgelassen haben: alte Fischereiausrüstung, die im Wasser (ihr Unwesen) treibt. Gleichzeitig treibt die Organisation Präventivmaßnahmen voran, damit Geisternetze gar nicht erst in den Meeren landen. So kämpfen sie Netz für Netz für ihre Mission, Meere und Meerestiere vom Spuk der Geisternetze zu befreien und sorgen dafür, dass die Netze sich über die kommenden 400-600 Jahre nicht in gefährliches Mikroplastik zersetzen.
Wie und seit wann arbeiten wir mit Ghost Diving zusammen?
2016 sind wir auf Healthy Seas zugegangen und haben unsere Idee für Bracenet vorgestellt. Sie waren begeistert – und seitdem sind wir nicht nur mit Healthy Seas, sondern auch mit Ghost Diving vernetzt! Denn unsere beiden Partner arbeiten seit jeher selbst eng zusammen: Schließlich ist Ghost Diving neben Aquafil und Star Sock eins der Gründungsmitglieder von Healthy Seas. Vielerorts organisiert Healthy Seas die Bergungsmissionen mit den Taucherinnen und Tauchern von Ghost Diving – deshalb ist unsere Unterstützung für Healthy Seas auch Unterstützung für Ghost Diving. Unter anderem mithilfe unserer Spenden von mittlerweile über 150.000 € konnten ihre Aktivitäten erweitert, ihre Ausrüstung aufgestockt und ihre Tauchteams von insgesamt 50 auf 250 Personen vergrößert werden.
Wo ist Ghost Diving aktiv?
Geisternetze sind ein globales Problem und brauchen eine globale Lösung. Was 2009 als ehrenamtliches Projekt in den Niederlanden entstand, ist mittlerweile eine weltweite Bewegung: Ghost Diving The Netherlands, Adriatic, East Med, Egypt, Germany, Greece, Hong Kong, Korea, Lake Iseo, New Zealand, Poland, Portugal, Philippines, Spain, United Kingdom und USA haben gemeinsam schon Hunderte Tonnen Geisternetze geborgen. Und ihr Einfluss geht über die einzelnen Gewässer hinaus – denn Ghost Diving ist, wie wir auch, Teil der Global Ghost Gear Initiative, um in einem weltweiten Netzwerk gegen Geisternetze vorzugehen.
Hier sieht man, wo Ghost Diving überall aktiv ist.
Wie läuft das Bergen von Geisternetzen ab?
Geisternetze finden
Ghost Diving sammelt Informationen über entdeckte Netze und sucht aktiv nach verhedderten Netzen an Riffen und Wracks. Dabei überprüfen die Taucherinnen und Taucher den Zustand der Netze, um sicherzustellen, dass es Geisternetze sind und sie nicht mehr verwendet werden. Ein Anzeichen dafür ist, dass sie von Algen überwachsen sind. Wer selbst ein Geisternetz sichtet, kann Ghost Diving über ihre Website davon informieren.
Geisternetze bergen
Wo genau liegt das Netz und und wie ist es zu erreichen? Was für Meerespflanzen wachsen, welche Tiere leben hier? Um was für ein Netz handelt es sich und in welchem Zustand ist es? Sind diese Fragen geklärt und der Ablauf der geplanten Bergung in einem detaillierten Sicherheitsbriefing besprochen, fahren die Ghost Diver aufs Wasser. Wenn sie auf Tauchgang gehen, haben sie jeweils vier Sauerstofftanks dabei, die insgesamt 70 Kilo wiegen – zusätzlich zur weiteren Ausrüstung. Klar also, dass nur erfahrene Taucherinnen und Taucher mit technischem Training an diesen Vorhaben beteiligt sind! Sobald sie das Netz erreicht haben, untersuchen sie es genau und befreien Tiere, die sich verfangen haben, wie du zum Beispiel in diesem Video sehen kannst. Anschließend schneiden sie mit Messern die oft komplett verhedderten Netze los und bringen mit Luft gefüllte “Lifting Bags” an, die die schweren Netze an die Wasseroberfläche bringen. Hier wartet der Rest des Teams im Boot und holt die Netze ein – je nach Umfang und Gewicht der Netze mithilfe eines Krans. Mission complete!
Was passiert mit den Netzen?
Zurück an Land übernimmt Healthy Seas und reicht die Netze zur umweltfreundlichen Reinigung an unseren Partner Nofir. In der Fabrik in Litauen wird alles Geisterhafte weggewaschen, sodass sie wieder in ihren bunten Farben erstrahlen.
Da die Netze mal länger, mal kürzer, sowie in unterschiedlichen Gewässern getrieben haben, befinden sich nicht alle im gleichen Zustand. Wir suchen uns vor Ort die besten und schönsten aus, um daraus unsere Produkte zu fertigen. Das sind meist Netze aus HDPE (high-density polyethylene), da diese sich gut für den täglichen Gebrauch eignen und uns noch viele Jahre Freude bereiten können. Wir haben freie Wahl – denn die übrigen Netze liefert Nofir zum Recycling an Aquafil.
Auf dem Weg zu ihrer neuen Bestimmung als Bracenets, Hundeleinen und unseren weiteren Produkten haben die Netze noch eine letzte Reise vor sich: zu uns nach Deutschland. Dafür warten wir auf Transporter mit leeren Flächen, die sowieso in unsere Richtung fahren und buchen den freien Platz für unsere Netze. So sorgen wir dafür, dass sie nicht für nichts unterwegs sind und transportieren die Netze so nachhaltig wie möglich.
Was hat Ghost Diving bereits erreicht?
Allein in Zusammenarbeit mit Healthy Seas hat Ghost Diving seit 2013 über 773 Tonnen an Geisternetz geborgen. Dazu kommt die Arbeit aus den vier Jahren davor seit der Gründung in 2009 sowie aus unabhängigen Bergungsfahrten und Kooperationen mit Greenpeace, WWF, Global Ghost Gear Initiative and Global Underwater Explorers. Doch viel spannender ist, was noch kommt: Denn mehr und mehr Teams schließen sich den Ghost Divers an und werden in den kommenden Jahren die Meere auf der ganzen Welt etwas sauberer machen. Wir freuen uns, die Taucherinnen und Taucher dabei begleiten und unterstützen zu dürfen!
Wie kann ich Ghost Diving unterstützen? Wo kann ich mehr erfahren?
Gemeinsam haben wir schon viel erreicht und gemeinsam werden wir noch viel mehr erreichen. Dafür sind wir gut vorbereitet: Wir sind weit vernetzt, in der Global Ghost Gear Initiative vertreten und zählen auf großartige Unterstützung, wie von dir selbst.
Möchtest du Ghost Diving zusätzlich direkt unterstützen? Dann kannst du zum Beispiel an die Organisation spenden. Oder bist du sehr erfahren im Tauchen und hast Lust, dich an Wochenenden ehrenamtlich zu engagieren und selbst Geisternetze zu bergen? Dann melde dich gern direkt bei Ghost Diving.
Um mehr über Ghost Diving zu erfahren, besuche doch ihre Website. Vielleicht interessieren dich auch 5 Dinge, die du über Geisternetze wissen solltest oder unser Blogbeitrag über unseren Partner Healthy Seas.