Zwischen Ebbe & Mut – Von Jugendzimmertänzen zum Strand Clean-Up mit Sarah Connor
Share
Es ist der 1. Oktober. 7 Uhr morgens. Das Haus ist still, meine Familie schläft noch. Ich sitze auf dem Sofa und blicke hinaus ins graue Hamburg. Vor mir die Eisenbahn, die mein Sohn gestern aufgebaut hat. Über der Tür hängt Wäsche, die noch trocknen muss. Kein Meer, wie viele vielleicht denken würden, sondern Alltag. Ein Rechner, ein Sofa, ein paar Spuren von Familie. Und während draußen der Tag beginnt, laufen mir Tränen über das Gesicht. Nicht aus Traurigkeit, sondern weil mich Dankbarkeit überkommt.

Heute habe ich wieder eine Spende überwiesen – an eine Organisation, die nicht nur arbeitet, sondern wirklich bewegt. Vor zehn Monaten, im Januar 2025, schrieb ich meine erste Mail an Janek Andre und Sarah Connor. Ich war im Urlaub, voller Zweifel und gleichzeitig voller Hoffnung. Hätte ich damals geahnt, was daraus werden würde?
Heute, fast zehn Monate später, blicke ich zurück:
– ein gemeinsamer Podcast mit Sarah Connor und Janek Andre
– ein Clean-Up in Timmendorfer Strand, bei dem wir 152 Kilo Müll gesammelt haben
– Spendencheck über 8.175 Euro - ja haben aufgerundet :) für die Iberian Orca Guardians
– zwei ganze Fischernetze, die Sarah und Janek aus Spanien mitgebracht haben – wir haben sie in Hamburg und Portugal von Hand aufgelöst, abgecycelt, und nun tragen Hunderte Fans diese ehemaligen Geisternetze als Bracenet am Handgelenk

Und vor allem: Begegnungen, die bleiben. Zwei Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt, die mich beim Clean-Up fragten: „Ist Sarah Connor deine Freundin?“ Ich musste lachen und antwortete: „So würde ich es nicht nennen – aber ich habe sie heute immerhin schon zwei Mal umarmt.“ Ihre großen Augen, voller Bewunderung für den Meeresschutz, waren für mich ein stilles Geschenk.
Sarah – eine Künstlerin, die ich schon als Zwölfjährige bewundert habe, während ich vor 25 Jahren im Kinderzimmer zu ihren Songs tanzte. Und heute eine Frau, die sich – ohne dass ihre Karriere darauf gebaut wäre – für die Meere und Orcas einsetzt. Eine, die es ernst meint. Es gibt nicht viele Menschen mit Reichweite, die diese für so wichtige Themen einsetzen. Sarah ist in meinen Augen mutig, vielleicht auch weil sie nichts zu verlieren hat und zu sich und ihren Chore Values steht.
Ich bin Unternehmerin, ja. Aber an Tagen wie diesen spüre ich: Ich bin auch Aktivistin. Und vielleicht ist Bracenet genau deswegen entstanden – als Brücke zwischen beiden Welten. Ein kleines Armband, das eine große Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die Spenden möglich macht, die Netze aus dem Meer holt, die Bewusstsein schafft.
Manchmal weiß ich nicht, wie ich privat meine Rechnungen zahlen soll. Und trotzdem kann ich heute – am zehnten Geburtstag von Bracenet – mit Stolz eine Torte anschneiden. Nicht als Selbstzweck, sondern als Symbol dafür, dass es möglich ist, mit einer Idee, die vor 10 Jahren niemand ernst nahm, wirklich etwas zu bewegen.
Vielleicht ist es das, was bleibt: nicht der perfekte Businessplan, sondern der Mut, im richtigen Moment die Hand zu heben. Netze zu bergen. Aufzustehen, auch wenn man müde ist.

Und manchmal – einfach nur morgens auf dem Sofa zu sitzen, ins graue Hamburg zu schauen, während die Familie noch schläft. Vor sich die Eisenbahn des Sohnes, über der Tür die Wäsche. Und zu weinen. Vor Dankbarkeit.
Die ersten Bracenets aus diesen beiden Netzen sind fast alle gerettet worden. Ein paar wenige sind noch verfügbar – und jedes einzelne davon fließt direkt in den zweiten Spendencheck. Für den Schutz der Iberian Orca Guardians.

Denn die Iberischen Orcas sind eine der kleinsten und am stärksten bedrohten Orca-Populationen Europas. Nur noch etwa 35 Tiere leben zwischen Spanien und Portugal. Sie leiden unter der Überfischung, weil ihre wichtigste Nahrungsquelle – der Thunfisch – immer knapper wird. Sie kollidieren mit Schiffen, verfangen sich in Netzen, sind Lärm und Stress durch den dichten Schiffsverkehr ausgesetzt. Jede Geburt, jeder Verlust entscheidet über ihr Überleben. Wenn wir nichts tun, könnte diese Gruppe in wenigen Jahren für immer verschwinden. Aber jetzt grade ist ein neues Orca Baby in der Gruppe und das lässt mein Herz immer wieder hüpfen.
Und genau deshalb zählt jedes Armband, jede Stimme. Deine Stimme. Damit die Iberian Orca Guardians weiter forschen, schützen und aufklären können. Damit wir vielleicht in zehn Jahren nicht von ihrem Verschwinden erzählen müssen, sondern von ihrem Überleben.
Happy Birthday to me – Happy birthday an unser erstes Baby BRACENET
